freundlich

20. Januar 2025

Liebe Schwestern und Brüder

in den Konstanzer Bodanrückgemeinden

in den letzten Jahren haben wir einen Visionsprozess durchlaufen. Viele Menschen haben daran mitgewirkt. Am Ende dieses Prozesses standen 5 Adjektive, die uns immer wieder daran erinnern sollen, wie wir auf dem Bodanrück miteinander Kirche sein wollen. Wir sind eine Kirchengemeinde, die echt, notwendig, freundlich, lebendig und ansprechend ist.

In diesem Jahr wollen wir das „freundlich“ ins Zentrum stellen. „Wir gehen freundlich, wohlwollend und respektvoll miteinander um, so dass jede und jeder sich in unserer Gemeinde wohlfühlen und Freunde finden kann.“

In Italien sagt man, wenn man jemandem gegenüber seine Zuneigung und Liebe ausdrücken will: “Ti voglio bene”. Wörtlich übersetzt heißt das: “Ich will dir gut.” Es ist mehr als eine Floskel, es ist eine Lebenshaltung. Es drückt aus: Ich sehe dich, ich will dir Gutes tun, ich möchte, dass es dir gut geht.

Freundlichkeit und Wohlwollen sind kein Zufall und kein Nebensatz unseres Glaubens. Sie sind ein zentraler Ausdruck der Liebe Gottes, die wir in die Welt tragen sollen. Wohlwollen zeigt sich in kleinen Gesten: ein freundliches Wort, ein Lächeln, ein offenes Ohr – aber auch in großen Entscheidungen: Wie schaffen wir Räume, in denen Menschen wirklich willkommen sind? Wie laden wir andere ein, sich mit ihren Ideen und Fähigkeiten einzubringen? Und wie leben wir als Gemeinde das Miteinander, das auch Fremde zu Freunden macht?

Freundlichkeit ist keine Schwäche, sondern eine Stärke. Sie baut Brücken, wo Gräben entstanden sind. Sie lädt ein, wo Ausgrenzung droht. Und sie verändert uns selbst, weil sie uns lehrt, auf andere zuzugehen – unabhängig von Herkunft, Alter oder Lebenssituation.

Lasst uns deshalb im vor uns liegenden Jahr 2025 besonders auf diesen Teil unserer Vision schauen: Wie können wir noch mehr zu einer Gemeinde werden, in der sich Menschen wohlfühlen und Freunde finden? Wie können wir zeigen: Wir wollen einander gut – ti voglio bene?

Es ist ein weiter Weg, aber wir gehen ihn nicht allein. Gott selbst ist unser Vorbild in der Freundlichkeit. Er schaut auf uns mit Wohlwollen, er segnet uns und er vertraut darauf, dass wir seine Liebe weitergeben.

Lasst uns im Vertrauen auf ihn diesen Weg fortsetzen. Lasst uns einander gut wollen – und dabei erleben, wie unsere Vision Wirklichkeit wird.

Herzlichst Ihr Pfarrer Armin Nagel

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